Geschichte & Wappen
Die Geschichte Sielenbachs
Ein Gutsbetrieb im Ortsteil Tödtenried mit für Ziegeleiöfen typischem Fundmaterial wird in die Römerzeit datiert.
Im 12. Jahrhundert noch als Sielempach, Suolempach und Syelenpach bezeichnet, findet man den Ortsnamen Sielenbach bereits 1241. Später tauchen die Formen Sylenpach und Siellenpach auf. Im 11. und 12. Jahrhundert besaß das Kloster Altomünster mehrere Höfe in Sielenbach, seit 1518 unterhielten die Herren von Weichs Besitz in Sielenbach.
1611 erwarb der Komtur des Deutschen Hauses zu Blumenthal den Besitz der Weichser. Die alte Stumpfsburg wurde 1632 im 30-jährigen Krieg von den Schweden zerstört.
Im Zuge der Säkularisation wurde 1803 das Deutsche Haus zu Blumenthal aufgelöst. Das Präsentationsrecht auf die Pfarrei kam an die Krone Bayern und Sielenbach wurde politische Gemeinde.
Aus der Legende über ein Gnadenbild in einem hohlen Birnbaum entstand die Wallfahrt Maria Birnbaum, deren Wallfahrtsseelsorge im 19. Jahrhundert Kapuzinerpatres besorgten. Seit 1998 hat der Deutsche Orden das im 19. Jahrhundert angebaute Kloster, das er bereits 200 Jahre lang betreut hatte, renoviert und die Wallfahrt neu belebt.
Das Sielenbacher Wappen
Wappenbeschreibung:
Geteilt von Silber und Blau; oben ein durchgehendes schwarzes Tatzenkreuz, dem eine goldene Lilie aufgelegt ist, unten ein linker silberner Seitensparren.
Wappengeschichte:
Der Seitensparren im Gemeindewappen ist dem Wappen der Adelsfamilie Stumpfberger entnommen, die 1280 erstmals urkundlich erwähnt wird. Die Herren von Stumpf waren wohl wittelsbachische Lehensleute, die beträchtlichen Besitz in Sielenbach und Umgebung hatten. 1464 wird Sielenbach bereits als Hofmark genannt. Die benachbarte Deutschordens-Kommende Blumenthal erwarb 1616 den Besitz der Stumpfberger.
Das schwarze Tatzenkreuz aus dem Wappen des Deutschordens erinnert an ihre bedeutende Grundherrschaft im Ort. Die goldene Lilie, ein Mariensymbol, weist auf die bekannte Wallfahrtskirche Maria Birnbaum nahe Sielenbach hin. Einer Legende zufolge stand um 1600 ein holzgeschnitztes Vesperbild am Ortsende von Sielenbach. Beim Schwedeneinfall 1632 wurde es ins Jochmoos geworfen und sehr beschädigt. Ein Hirte fand das Bild und stellte es in die Höhlung eines Birnbaums. 1659 fand eine Frau aus Meran einem Traum folgend dieses Bild im Birnbaum und ihr krankes Kind wurde geheilt. Das Wunder von der Madonna im Birnbaum zog daraufhin viele Wallfahrer an diesen Ort. Die Ordensritter, bekannt als Marienverehrer, errichteten eine Wallfahrtskirche, die den alten Birnbaum mit einbezog. 1668 wurde die Kirche geweiht.